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Lieber Coach, liebe Coachees,
eigentlich schreibe ich für eine OD keinen Bericht, aber in diesem Fall möchte ich meine Erfahrungen der letzten Wochen gern teilen, vor allem weil fast jeder mal mit einer Verletzung umgehen und diesbezüglich Entscheidungen treffen muss.
Der Ausgangspunkt war ein Skiunfall Mitte März, der einen Schlüsselbeinbruch zur Folge hatte. Ich konnte wochenlang meinen Arm kaum bewegen, hatte eine Armschlinge und war ziemlich frustriert. Für 2014 waren 10 Triathlon-Wettkämpfe geplant und nun musste ich abwägen, was möglich ist und was nicht. Die Europameisterschaften in Kitzbühel (20.6.2014), für die ich mich in der AK 50 qualifiziert hatte, waren in weite Ferne gerückt. Meine Sportkollegen meinten lakonisch: Na dann ist die Saison ja für dich gelaufen! Ich habe in den ersten Wochen nach der Verletzung nur auf dem Rad-Ergometer trainiert und nach der dritten Woche langsame Läufe gemacht, ohne den Arm zu bewegen. Dennoch habe ich versucht, die Trainingspläne einigermaßen einzuhalten, natürlich ohne Schwimmen. Das konnte ich erst wieder nach zwei Monaten, also Mitte Mai. Gerade in der Brust- und Armmuskulatur hatte ich einseitig enorm abgebaut und an Beweglichkeit in der Schulter verloren. Daher musste ich quasi eine "neue" Schwimmtechnik erlernen, weil ich mit dem rechten Arm nicht weit genug aus dem Wasser komme und dieses anderweitig ausgleichen muss.
Es war für mich ein wahres Glücksgefühl, als ich vor 4 Wochen das erste Mal wieder im See 500m schwimmen konnte. Dafür habe ich 14 Minuten gebraucht.
Aber ich habe immer daran geglaubt und deshalb auch daran gearbeitet, dass ich rechtzeitig wieder fit werde!
Das fehlende Schwimm-Training habe ich durch Radeln und Laufen kompensiert. Das hatte vor einer Woche (1.6.2014) zur Folge, dass ich eine neue pers. Bestzeit über 40km Rad innerhalb der OD erreicht habe (1:05:46 Std.) - nebenbei dann auch noch die pers. Bestzeit für die OD mit 2:28:30 Std.
Heute habe ich meinen dritten Triathlon-Wettkampf in 2014 geschafft. In 12 Tagen sind die Europameisterschaften "Sprint und OD", auf die ich mich jetzt richtig freue!
Was ich eigentlich mit diesem Bericht sagen will: Es lohnt sich fast immer, weiterzumachen und nicht aufzugeben - und manchmal werden dann auch Träume war, an die keiner mehr geglaubt hat (außer ich selber und meine Frau, die mich sehr unterstützt hat :-)
Ich wünsche allen go-coachees eine erfolgreiche und gesunde Saison mit viel Spaß!
Herzliche Sportlergrüße,
Dietrich
Beitrag geändert von Dietrich Köcher (2014-06-09 00:15:59)
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Meinen herzlichen Glückwunsch zu dieser phantastischen (Willens)Leistung! Das ist ja unter anderem das Tolle am Triathlon. Bei den meisten Verletzungen kann es irgendwie weiter gehen. Man verlagert halt für ein paar Wochen den Trainingsschwerpunkt und zieht die vernachlässigten Disziplinen nach, wenn die Verletzung ausgeheilt ist. So kann man aus der Not sogar eine Tugend machen. In der Trainingslehre nennt man das "Blockbildung". "Blockbildung" durch Verletzung verursacht. Ein ganz neuer Aspekt ;-)
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