Immer wieder höre ich von meinen Triathleten so etwas wie „mehr schwimmen? Da muss ich doch nur irgendwie durchkommen“. Oder „was nützen ein paar gewonnene Sekunden beim Schwimmen, wenn ich die auf dem Rad gleich wieder verliere? Dann doch besser gleich mehr Radtraining“.
Aber so einfach ist die Rechnung nicht. Es stimmt zwar, vom Zeitanteil her ist das Schwimmen bei einem Triathlon tatsächlich relativ unbedeutend. Bei einem Anteil von nur ca. 10% an der Gesamtzeit ist hier kaum etwas für die Endzeit zu gewinnen. Deshalb geht es beim Schwimmtraining auch nicht primär nur um Zeitverbesserung. Vor allem geht es darum, das Wasser so fit wie möglich zu verlassen. Nur dann ist ein guter Radsplit mit anschließendem flotten Lauf überhaupt noch möglich. Wenn Sie dagegen nach dem Schwimmen vollkommen erschöpft an Land kriechen, werden Sie auch nicht mehr in der Lage sein, Ihr Potential beim Radfahren und Laufen auszuschöpfen. Und da geht dann richtig Zeit verloren. Beim Schwimmen beanspruchen Sie zwar hauptsächlich andere Muskelgruppen als beim Radfahren und Laufen, für den Grad der physiologischen und mentalen Erschöpfung spielt das aber kaum eine Rolle. Wie wäre es sonst zu erklären, dass wir uns nach einem wirklich anstrengenden Bürotag kaum noch zum Training aufraffen können?