Elke Strakeljahn – Unter den Top10 in Roth
Bereits am Donnerstag, 14.7.2016, begab ich mich meiner Familie nach Roth südlich von Nürnberg ins „Mekka“ des Langstreckentriathlons. Bei dieser weltweit größten Triathlon-Langdistanz über 3,8 km Schwimmen im Main-Donau Kanal, 180 km Radfahren durch den Landkreis Roth und dem abschließenden Marathon entlang des Main-Donau Kanals hatte Jan Frodeno (amtierender Hawaii Champion) angekündigt, die Weltbestzeit von Andreas Raelert aus dem Jahr 2011 auf der schnellen Rother Strecke, die immerhin 1700 Höhenmeter aufweist, brechen zu wollen.
Gemütlicher alljährlicher Einklang auf die Veranstaltung (es war für mich die achte Teilnahme in Folge in Roth) war dann am Nachmittag nach der Abholung der Startunterlagen die Erdinger Party, bei der fast alle Profis in Lederhose oder Dirndl erscheinen und zum „Anfassen“ nah sind.
Am Freitagmorgen gegen 8 Uhr hieß es dann noch einmal kurzes Schwimmtraining im Main Donau Kanal absolvieren und ein kurzes 15 Minuten Läufchen anschließen. Danach war nur noch Ruhe und „Carboloading“ z.B. bei der abendlichen immer wieder grandiosen Pastaparty angesagt.
Das Starterfeld umfasste in diesem Jahr über 5300 Athleten, davon ca. 1500 Staffelteilnehmer.
Am Sonntag um 6.30 Uhr fiel der Startschuss für das Profifeld bei ziemlich optimalen äußeren Bedingungen. Es war bedeckt, aber warm genug. An der Strecke feuerten an diesem Tag über 200000 Zuschauer die Triathleten an! Und es gab einen Helferrekord: über 7000 freiwillige, ehrenamtliche Helfer unterstützten die Veranstaltung und die Athleten vor, während und nach dem Wettkampf! „DANKE“ auch auf diesem Wege!
Ich stieg in diesem Jahr erst um 6.50 Uhr ins Wasser, da ein Herrenlauf vor den ersten Frauenstart geschoben worden war. Um diese Uhrzeit säumten bereits Tausende von Zuschauern das Kanalufer und die Brücke über den Main-Donau Kanal im Start-/Zielbereich. Gänsehautstimmung schon vor dem Start!
Ich schwamm schnell auf die vor mir gestartete Herrengruppe auf und musste beim Überholen sehr viel Slalom schwimmen und mich auch einigen wenigen Zweikämpfen im Wasser stellen. Trotzdem gelang es mir, mit 59:12 min als 25. Frau des Gesamtfeldes aus dem Wasser zu steigen.
Erstmals bei den vielen Starts in Roth war mir in diesem Jahr bei den Abfahrten in der ersten Radrunde sogar etwas kalt, wobei man in den Vorjahren immer eher mit der Hitze zu kämpfen hatte.
Im Gegensatz zum früher gestarteten Profifeld hatten die Agegrouper in der 2. Radrunde allerdings mit aufkommendem Wind zu kämpfen.
Höhepunkt der Radstrecke war wie immer der legendäre Solarer Berg. Tour de France Feeling live! Auf einer Strecke von ca. 1 km über 40 000 Fans, die die Gasse nur frei machen, wenn ein Radfahrer hindurch muss. Emotionen pur! Der Berg ist dabei in den Beinen gar nicht zu spüren! Man wird einfach nur hinauf „gepeitscht“!
Ich erreichte die 2. Wechselzone etwas unzufrieden nach 6:05:55 h, aber es gelang mir ein guter Übergang auf die Marathonstrecke, obwohl es inzwischen ziemlich warm geworden war. Bis zum Halbmarathon lief es sehr gut, dann wurde es zunehmend drückend warm und der mentale Kampf begann. Für den Kopf war es für mich noch nie so hart, wie in diesem Jahr! Aber: Inneren „Schweinehund“ besiegt!! Unter anderem auch durch die Anfeuerung durch meine Familie!
Trotz vieler Gehpausen benötigte ich für den Marathon 4:33:06 h und erreichte mit einer Zielzeit von 11:44:33 h den 155. Gesamtplatz der Frauen. In meiner Altersklasse (W50) konnte ich sogar mit Platz 9 einen Top Ten Platz erzielen.
Ein herzliches Dankeschön auch an Go-Coach, die mich jetzt schon zum 7 mal bei meiner Vorbereitung unterstützt haben.